Die Donau: Ein Fluss mit Besonderheiten und vielen Gesichtern

Zum einen ist die Donau einen Verbindungsweg für die europäische Schifffahrt und Handel, zum anderen Grenzmarkierung politischer Interessen und Gebiete. Sie ist Schöpfer unberührter Naturidyllen und Lebensader für pulsierende Metropolen. Sie schafft sich Freiräume in ihren Auen und im unübersehbaren Delta und bietet hunderten Arten einen Lebensraum. Die Donau wird dennoch begradigt und eingedämmt zum Schutz einer einzigen Art. An ihren Ufern prahlt sie mit geschichtlichen Relikten, kulturellen Sehenswürdigkeiten sowie regionalen Traditionen und lokalen Köstlichkeiten.


Die Donau ist mit einer Gesamtlänge von ca. 2850 km der zweitlängste Fluss Europas. Aus zwei Quellbächen im Schwarzwald entspringend, windet sich die Donau als einziger größerer europäischer Wasserweg von Westen nach Osten und mündet als mehrarmiges Delta ins Schwarze Meer.

 

Dabei durchfließt sie zehn Länder, die als Anrainerstaaten bekannt sind:
Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien sowie Ukraine.

 

Gut ein Drittel des Donaulaufs dient einigen Ländern als Staatsgrenze. Als weitere Besonderheit der Donau und einmalig weltweit ist, dass die Stromkilometer von der Mündung am Schwarzen Meer zur Quelle gezählt werden.

Im Verlauf ihrer Strecke streift die Donau durch zahlreiche Klimazonen und Naturlandschaften. Hier drin begründet ist die hohe Artenvielfalt der Fauna und Flora. Diese ist dennoch teilweise bedroht, gefährdet und arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Durch teils schweren menschlichen Eingriffs, die Nutzung des Wasser als Lebensgrundlage oder Querverbauung und Begradigung für die Schifffahrt ist die Flusslandschaft in vielen Regionen beeinträchtigt und von ihrem Urzustand entfernt worden.
Dennoch weist das mittlerweile sensible Ökosystem einzigartige Lebensräume auf und beherbergt eine Fülle seltenster Arten.
 

Fauna und Flora

 

Am Flussverlauf der Donau zeigen sich beeindruckende Naturräume und Ökosysteme bevor der Fluss entlang der flachen landstriche der Walachei als weit verzweigtes Flussdelta die Schwarzmeerküste erreicht. Dazu zählen beispielsweise: das Karstgebirge im Schwarzwald, die Donauauen in den Ebene zwischen Alpen und dem Balkan, die Region des „Donauknies“ vor der ungarischen Tiefebene, die zahlreichen Sandbänke und Insel, die engen Felsdurchbrüche zwischen dem Balkan und den Karpaten sowie das Kalksteingebirge mit dem „Eisernen Tor“.
Auf diesem Weg säumen sowohl Eichenwälder, Auewälder, Schluchten und Felsvorsprünge die Ufer, als auch Blockhalden, Schotterbänke, Sumpfgebiete, Feuchtwiesen, schwimmende Schilfinseln, Lianen, Orchideen, Sanddünen, Weinberge Flusssysteme und beeindruckende Seenlandschaften.

All diese Biotope und Ökosysteme sind Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, die unter anderem zahlreiche Vogel- und Fischarten, Reptilien und Säugetiere aufweist.

Die Donau gilt als einer der wichtigsten europäischen Vogelzugstraßen und bietet ungefähr 300 Vogelarten optimale Vorraussetzung für eine erfolgreiche Überwinterung, Brut und Rast. Bekannte als auch geschützte Arten wie Goldadler, Schwarzflügeladler, Panzerenterich, Pelikane, Schilfnachtigale, Seeschwalben, Seemöven, Uhu, Eisvogel, Schwarzstorch, Fischadler, Seeadler, Regenpfeifer, polare Lappentaucher, Halbschnepfe und Mandarinenten sind zu erwarten.

Nicht nur im Donaulauf, sondern auch im Delta, welches sich auf einer Fläche von 5000 km² aus hunderten Seen, Flüssen und Kanälen verzweigt, sind etwa150 Fischarten zu finden. Neben Aal, Bitterling, Gründling, Karauschen, Karpfen, Brachsen, Hecht, Schleie und Zander sind auch Nase, Aitel, Hasel, Schlammpeitzger, Schrätzer, Zingel, Streber, Welse, Störe sowie Barben und Huchen heimisch.

Säugetierarten, wie z.B. Steinmarder, Wiesel, Dachs, Biber, Otter, Nerze, Bisamratten
wilde Bären, Wölfe, Iltisse und Ziesel, sind ebenso an der Donau Zuhause, wie Amphibien und Reptilien. Vertreter dieser Klasse sind eher rar wie beispielsweise die Äskulapnatter, Östliche Smaragdeidechse, Glattnatter, Griechische Landschildkröte, Maurische Landschildkröte sowie Europäische Sumpfschildkröte und der Donau-Kammmolch.