PERU
Peru: 27.04. – 20.5. 2015
Nach schoenen sonnigen Tagen am Ufer des Tititcacasees in Copacabana (Bolivien) verlassen wir das touristische Dorf Richtung Westen. Wir passieren nach 8 km in gewohnt unkomplizierterweise die Grenze ins naechste Land.
Willkommen in Peru!
Unser 4. Land auf dieser Reise erreichen wir am Vormittag. Wir tauschen Geld und kaufen uns eins der am Strassenrand angebotenen selbstgemachten Frucht-Getraenke. Wasser, Zucker und eine verschrumpelte Aprikose ergeben einen leckeren kuehlenden Kick in unseren angetrockneten Kehlen.
Wir fahren ca. 50km als wir ein weiteres Dorf passieren. Am ersten Supermercado machen wir halt. Diese Tante- Emma- Laeden werden immer kleiner und sind mittlerweile nicht groesser als 2 x 4m und mit saemtlichen ungesunden Kleinigkeiten gefuehlt. Immerhin finden wir eine schoene 1,1 Liter Flasche peruanischen Pils und schlagen zu. Einige hundert Meter spaeter folgen wir unserem schweifenden Blick hinunter zum Titicacasee. Vorbei an den Feldern, wo die Frauen in bunten Gewaendern die Ernte des Quinoas und Mais eintreiben bis ans kiesige Ufer. Es liegen 3 alte hoelzernde, dem Verfall nahe kommende Fischerboote im Kies. Sieht klassisch aus und ist unser Platz fuer die Nacht. Wir laden ab, bauen das Zelt auf, blicken auf den gigantischen See und die am anderen Ufer auf bolivianischer Seite hinaufragenden Berge und stossen an. Prost Peru.
Der folgende Tag ist intensiv und hat uns nach 93 km in eine der wenigen Grossstaedte am Titicacasee gefuehrt: Puno.
Der Weg dahin fuehrt auf einer recht gut aspahltierten, kurvenarmen Strasse durch viel landwirtschaftlich genutzte Flaechen. Allerdings ist die Landwirtschaft hier noch in beschwerlicher Handarbeit ohne maschinellen Geraetschaften zu bewaeltigen. Mit der Sichel werden Reihe fuer Reihe an Mais und Getreide geerntet. Die Koerner und Samen werden auf einem grossen Tuch ausgeschlagen und so von den Pflanzen getrennt. Die verbleibenden Stengel werden zu Pyramiden aufgestellt, damit sie trocknen. Unmittelbar am Strassenrand sind Schweine, Schafe, Kuehe oder Esel an Seilen gebunden und mit einem Erdspiess im Boden auf einen bestimmten, zu begrasenden Fleck befestigt. Es ist als fahren wir durch einen Kilometer langen Bauernhof. Dazu gesellen sich die typischen Lamas, bellende Hunde, die uns teils fuer mehrere Meter hinterher jagen.
Zur Mittagszeit passieren wir Acora, ein Dorf in dem an diesem Tage eine Art Sportfest stattfindet. Die Maenner spielen auf einem Betonboden Kleinfeldfussball. Die Frauen spielen in ihren typischen bunten , breit aufgefecherten Roecken und den langen schwarzen Haaren, die zu zwei Zoepfen geflochten sind, Volleyball. Eine Erscheinung die man so beim Anblick der kleinen, kraeftigen sogar rundlich wirkenden Frauen nie erwartet haette. Fuer uns bietet das Treiben eine willkommende Belustigung zum Mittag. Dazu zwei Kugeln Eis und wir sind zufrieden.
Am Abend erreichen wir dann die Grossstadt Puno. Die Stadt zaehlt fast 120 000 Einwohner und empfaengt uns mit engen Gassen, viel Verkehr und Smog. Es ist mittlerweile spaet, wir sind geschafft und versuchen uns zu einem Hospedaje (Hostal) durchzuschlagen. Bei den ersten Unterkuenften sind uns die Preise trotz der anhaltenden Nebensaisosn zu hoch. Kurz darauf finden wir ein Zimmer im Zentrum und zahlen zusammen 10 Euro. Das nehmen wir. Wir muessen lediglich die Taschen und die Raeder eine steile Treppe in den zweiten Stock tragen und einen Stellplatz fuer die Drahtesel im Zimmer schaffen. Alles kein Problem. Zur Feier des Tages moechte Elly im chinesichen Restaurant (schraeg rueber unserer Unterkunft) essen. Auch das machen wir. Bei der Fuelle des Angebotes machen wir den Fehler und bestellen eine Suppe und ein Reis- bzw. Nudelgericht. Schon die Suppe am Anfang hat den Umfang eines gefuellten Tellers. Hm…hilft alles nix, wir schlagen zu und schaffen es trotzdem nicht. Uebersaettigt verlassen wir das Lokal, spazieren ueber den belebten Markt bevor wir ins Bett fallen.
Es ist kalt. Es gibt keine Heizung, aber dafuer 3 Decken. Schon in der Nacht verspuehrt Thomas ein gewisses Unwohlsein. Am Morgen bestaettigt sich das Gefuehl. Kopfschmerzen, Uebelkeit und Bauchschmerzen. Da wir immernoch auf ca 3800m sind macht sich die Hoehenluft und in Kombination mit bestimmten durchgefuehrten Handlungen bemerkbar. Man sollte weiterhin Ueberanstrengungen und vorallem ein “Ueberfressen” vermeiden. Der Koerper hat sonst Probleme die Massen an Essen zu verdauen und bedankt sich mit einem Anflug der Hoehenkrankheit. So ist zumindest unsere laienhafte Diagnose. Thomas liegt zwei Tage flach, bevor wir wieder aufbrechen.
Es geht weiter Richtung Nordosten. Wir verlassen nach mehreren Tagen dann doch die Ufer des Titicacasee. Zuletzt eroeffnen sich uns die Blicke auf die intensiven Forellenzucht -Gehege, die im Glanz der Sonne an der Wasserobeflaeche des Sees schwimmen.
Zum Tag der Arbeit, am 1.Mai, erreichen wir Juliaca. Wir haben auf dem Weg dahin von einem brasilianischen Fahrrad-Paaerchen, die mittlerweile 3 Jahre um die Welt touren, gehoert, dass es ein Casa del Ciclista (Herberge fuer Radler von Radler) gibt. Wir folgen der Wegbeschreibung durch die staubigen Strassen und finden das Haus von Giovanni. Im Vergleich zum letzten Casa del Ciclista in La Paz ist es sehr spartanischisch. Das Haus befindet sich wohl in einem Grundumbau. Dennoch bekommen wir ein Zimmer mit 2 Matrazen, wo wir uns niederlassen koennen. Wir kochen auf unserem Kocher im Zimmer, da auch die Kueche umgebaut wird. Wir spielen eine Runde Tischtennis im Nachbarzimmer bevor wir muede in die Schlafsaecke kriechen.
Ein kurzer Gang am Abend durch die Strassen und die morgendliche Ausfahrt aus der Stadt am kommenden Morgen bestaettigt den ersten Eindruck von Juliaca: Ein absolutes Drecksloch! Sorry, aber selbst Elly meint, die in Indien war, dass es dort teilweise sauberer ist. Eine Strasse mit Seitenbegrenzungen scheint es nicht zu geben. Es geht wellig auf lehmig, festen Boden hin und her. Aus den angedachten 2 Spuren fahren ploetzlich 5 Autos nebeneinander in einem wilden Hupkonzert vorher uns her. Es staubt und stinkt. Abgase mischen sich mit dem aufgewirbelten Dreck. Hunde bellen, Frauen schreien, um ihre vom Verkehr eingestaubten Broetchen und Fruechte an den Mann zu bringen. Ein Chaos ,wie wir es selten oder nie gesehen haben. Ausgediente Lkws und oder lediglich nur grobe Fahrzeugteile liegen auf kleinen Flaechen , Kreisverkehr ahenlichen Plaetzen rum. Die Strassen werden von nicht fertig gebauten Hauesern begrenzt und wirken wie alte Ruinen, die tatseachlich bewohnt sind. Wir wollen nur raus. Es zieht sich eine Weile hin bis wir diesen schrottplatzaehnlichen Ort verlassen und wieder halbwegs saubere Luft atmen koennen.
Es geht gemaechlich bergauf. Im Oertchen Pukara biegen wir wieder auf eine der ungenutzten Weideflaechen ab und bauen das Zelt zwischen schneebedeckten Bergen in der Abendsonne auf. Aufgrund der Hoehe und den Bergen erwarten wir eine kuehle Nacht. Als Thomas nachts wach wird und das Zelt verlaesst, um Wasser zu lassen, ist er zum Einen von dem sternenklaren Himmel und dem Vollmond, der unser Lager in einem schoenen Licht schimmern laesst, ueberrascht sowie ueber das Eis auf und in unserem Zelt!!! Durch unsere Koerperwaerme ist das entstandene Kondenswasser an der aeusseren Zeltwand gefroren. Unser Tacho mit Temperaturfunktion am Rad zeigt Minus 2 Grad. Herzlich Willkommen in den Bergen. Vorsorglich sind wir zusaetzlich mit unseren Huettenschlafsaecken (duenne Baumwolleinlagen, wie ein zusammengenaehtes Bettlaken) in die Schlafsaecke gekrochen und verspuehren erstaunlicherweise keine Kaelte. Also zelten bei nur wenigen Minusgraden ist demnach halb so wild, stellen wir fest.
Der Morgen ist ein herrlicher: Die Sonne steigt kurz nach sieben Uhr ueber die Berge und waermt unser Zelt. Wir oeffnen unsere Zelttuer und sehen die Berge, die Sonne und erleben einen sehr friedlichen Morgen. Wir denken ueber das Reisen, speziell mit dem Rad nach und merken doch, wie einfach und schoen das Leben sein kann. Wir kochen uns Tee und fruehstuecken gemuetlich . Schon 30 min spaeter sind es ueber 20 Grad Celsius. Wir sitzen im Shirt, blinzeln mit den Augen und sind gluecklich auf 4000m Hoehe. Ein wahrlich schoener Tagesbeginn.
In den folgenden Tagen geht es weiter bergauf. Wir erreichen den Pass Abra la Raya auf 4352m. Es ist somit unser hoechster beradelter Punkt und ein gigantisches Gefuehl mit der Vorstellung, in diesen Hoehen Rad zu fahren. Es geht natuerlich anschliessend bergab. Wir ziehen eine Jacke mehr an und rauschen im kuehlen Fahrwind ins Tal hinab. Am Fluss Rio Vilcanota ueberqueren wir eine kleine Haengebruecke und finden einen weiteres idylisches Nachtlager.
Der naechste Tag wird ungeplant lang. Eigentlich wollten wir bis kurz vor Cusco kommen und nochmal wildzelten. Doch die Siedlungen werden dichter. Dazu befinden wir uns in einem Tal und die Bahnschienen der Peru-Rail, die Strasse und der Fluss liegen auf ca. 100-300m breite, bevor sie an den Seiten durch die Haenge der aufsteigen Berge begrenzt werden. Es ist unmoeglich fuer uns, einen Platz fuers Zelt zu finden. Es wird hektisch, laut und dreckig.
Der „zivilisierte“ Mensch zeigt sich hier wieder von seiner besten Seite: Muell liegt in den Graben und auf den Strassen. Es ist ungeordnet chaotisch und nicht sehr einladend. Wir naehern uns definitiv einer stark besiedelten Gegend! Es wird dunkel. Gleichzeitig steigen unsere gefahrenen Kilometer. Aber Ellys Laune sinkt dagegen. Sie ist stinksauer, da wir immernoch fahren und es immer dunkler auf den Strassen wird -wir aber kein Licht an den Velos haben. Da wird Elly schnell nervoes. Bloss wo sollen wir hin? Kein Zeltplatz, kein Hostel. Also heisst es durchhalten. Und schwupp zeigt das Tacho 3000 km an.
Wir haben es wieder getan. 3000 km auf dem Fahrrad, bloss dismal in Suedamerika anstatt in Neuseeland (2013).
Klasse, doch zum froehlichen feiern ist Elly gar nicht zu Mute. Wir kommen Cusco immer naeher. Lkws, Ampeln, Dunkelheit, draengende Autos, lautes Hupen. Wir haben kein Licht und keine Lust mehr. Dann erreichen wir aber 10 km vor dem Stadtkern das erste Hostal. Schwupp rein, Bier und Fruechte zum Abendbrot besorgt und rein in die lang ersehnte halbwarme Dusche .Rauf aufs Bett, anstossen, geschafft!!!
Am Morgen fahren wir die letzten 10 km zum uns empfohlenen Hostal Estrellita im Zentrum Cuscos. Ein guter Tipp von anderen Radlern zum Verbleib in der touristischsten Stadt Perus. Wir haben ein schoenes kleines Zimmer mit Zugang zum schoenen, ruhigen Innenhof, in dem wir jeden morgen im Sonnenschein gebratenen Eier, warmen Kaffe und Avocado-Broetchen essen.
Cusco ist schoen, touristisch im Inneren der Stadt und authentisch, bunt und peruanischen hektisch im Auesseren. Die imposanten Bauten des Kolonialstils beeindrucken uns nach vielen Tagen in der abgeschiedenen Wildnis. Cusco ist zu Zeiten der Inka erbaut worden und zu deren Hauptstdadt der geschichtstraechtigen Region ernannt worden. Die Gassen sind schmal und maechtig durch die Felsgesteine der kraeftigen Hausmauern. Die Gehwege sind aus grossen kopfsteinpflasterartigen Belag und blank gewetzt und teilweise rutschig. Es sitzen bunt gekleidete Frauen am Boardstein und halten noch bunter verzierte Schafe auf ihrem Arm. Ein entzueckender Anblick, der bei jedem Foto natuerlich ein paar peruanische Soles kosten soll. Zudem stehen verkleidete Inka-Genossen mit ihrem goldenen Waechterbeil in den Ecken, die auf einen bezahlten touristischen Schnappschuss hoffen. Man wird zudem an ziemlich jedem Restaurant zum Essen hereingebeten. Zudem winken die Frauen zu ihren Souvenierstaenden und man wird auf die umliegendeAusflugstouren eingeladen. Eine der Touren ist hier der Schlager schlecht hin: Die Fahrt zum Machu Picchu.
Cusco ist der Ausgangsort zu einem der „neuen“ sieben Weltwunder, ein Unesco Weltkulturerbe, dem Machu Picchu. Der “alte Berg” ist eine der bekanntesten und letzten Inka-Staetten dieser Welt. Ein besonderer Ort, der schwer zugaenglich ist. Schon die Anreise hat uns zu schaffen gemacht. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, diese Tour zu buchen. Im Laufe der Zeit haben wir ein Gefuehl dafuer entwickelt, grossen Touristenstroemen aus dem Weg zu gehen. Es sind teilweise respektlose und unfreundliche Strukturen, wie den “Touristen” das Geld aus der Tasche gezogen wird. Zum einen sind die Kosten berechtigt , allerdings die Art und Weise unangebracht. Mit etwas Bedenken buchen wir trotzdem. Allerdings nicht mit der bequemen und immens teuren Peru-Rail (Eisenbahnverbindung), sondern ueber einen Umweg mit dem Kleinbus. Es geht fuer 6 Stunden durch ein bildschoenes Tal, wobei unser Blick aus dem Fenster und unser Befinden durch die zahllosen Serpentienen, Haarnadelkurven und dem Hin und Her im Fahrzeug benebelt uebel wirkt. Uns wird tatsaechlich schlecht. Anscheinend sind wir das Autofahren nicht mehr gewohnt. Allerdings hat es diese Strecke auch wirklich in sich. Von 3400m geht es hinab ins Tal und wieder hinauf, zudem rechts, links, rechts, links. Und der Fahrer hat von einer fuersorglichen Fahrweise auch noch nichts gehoert und gibt andauernd Vollgass und ueberholt, was er nur kann. Dazu wird gehupt, wenn er an die unuebersichtlichen Kurven heranfaehrt, um eventuell entgegenkommende Autos zu warnen. In einem der Zwischenstopps wissen wir uns nicht anders zu helfen und besorgen uns Tabletten gegen die Uebelkeit. Die erfreulicherweise anschliessend verschwinden, machen uns aber schlaefrig. Wir atmen auf und erreichen Hidroelectrica, dem Zielort der Fahrt. Da das Gelaende nun unwegsamer wird, der Weg fuer Autos nicht weiter passierbar ist, muessen wir fuer 3 Std. den Bahngleisen durch den tropischen Regenwald folgen. Es ist schwuehlwarm, wir schwitzen und marschieren zwischen Farnen, Avocados und einem rauschenden Fluss zu unserer Seite, bis wir Aquascaliente erreichen. Dort werden wir von unserem Guide Jimmy empfangen. Er weist uns unser Hostel zu und wir gehen anschliessend zum Abendessen.
Am Morgen darauf geht es 4:30 Uhr los, um den Berg Machu Picchu zu besteigen. Wir muessen 1350m aufsteigen. Es ist noch dunkel, dafuer angnehm kuehl. Eine Schlange von Touristen schlengelt sich den steilen Treppenpfad hinauf. Oben angekommen, zeigen wir unsere Tickets und werden als Gruppe von Jimmy durch das ehemalige Dorf Machu Picchu gefuehrt. Der Erste Blick faellt auf die maechtigen Terassen und den gegenueberligenden Berg Wayna Picchu. Es sieht gut aus, wirkt aber irgendwie noch nicht so imposant und spektakulaer, wie es immer beschrieben und uns beschrieben wurde. Doch nach und nach steigen wir empor zu weiteren Plattformen und Gaengen des Dorfes und die von Jimmy uebermittelte Geschichte zur Entstehung, der Bedeutung, der wissenschaftlichen Entdeckungen und dem Verbleib der Inka laesst diesen Ort ploetzlich zu einem wahrlichen Wunder entspriessen. Wir sind hell auf begeistert. Wieso gerade hier und in diesem Umfang und mit welcher historischen Bedeutung dieser Platz entsanden ist, koennen wir nun nachvollziehen. Dazu sehen wir in 360 Grad nur maechtige Berge, die durch den wilden Regenwald ueberzogen sind. Nach der Fuehrung, die uns sehr gefallen hat und uns neue Erkenntnisse zu einer grossen wissensluecke vermittelt hat, haben wir Zeit fuer uns. Wir setzen uns hin und geniessen den Anblick im Sonnenschein. Es gesellen sich 2 Lamas zu uns, die den Geruch unserer Bananen im Verpflegungsbeutel wahrgenommen haben. Sie werden richtig aufdringlich. Allerdings ist es ein weiterer Moment,den sich Elly herbei gesehnt hat. Sie ist jedesmal freudig entzueckt, wenn sie die wolligen, weichen Tiere mit den grossen braunen Augen sieht. Und nun sind sie uns verdammt nah. Zu nah! Wir muessen klatschenderweise ein paar Meter Sicherheitsabstand gewinnen, bevor sie uns ueberrumpeln und unser Essen vernaschen. Ein wirklich gelungener Ausflug geht zu Ende. Doch vorerst heisst es eine Stunde Abstieg zu den Gleisen, die wir dann noch 2,5 Std. folgen, bevor die Halligalli-Fahrt durch die Serpentinen zurueck nach Cusco beginnt. Am Abend erreichen wir wieder unser Hostel und fallen geschafft ins Bett.
Wir vertreiben uns mittlerweile die letzten Tage mit der Planung fuer den Anstehenden Umzug in der Heimat, saemtlichen Ummeldungen und allerhand Erledigigungen, die wir ueber das Internet machen koennen. Uns ist naemlich teilweise richtig langweilig! Uns fehlt das Radfahren, das Zelten, das abendliche Kochen. Unsere alltaegliche Beschaeftigung ist uns irgendwie genommen worden. Was machen wir nun?! Die Umstellung vom aktiven Reisenden zum touristischen Urlauber scheint uns nicht zu gelingen. Wir gehen frueh ins Bett, anstatt auf trinkend, groehlend oder tanzend durch die Pubs zu ziehen. Wir werden dementsprechend frueh wach und haben einen ganzen, endlos wirkenden Tag vor uns.
Wir freuen uns auf die Abreise, aber sie ist noch einige Tage entfernt. Die Freude ueber die Ankunft nach Hause ist diesmal recht gross. Es scheint als sei der Zeitraum von gut 3 Monaten nicht „lang genug“ gewesen zu sein, um uns in eine endlosgewuenschte Reisezeit zu versetzen. Bzw. Sind umsere gesteckten Ziele erreicht, der Abflug stand von Anfang an fest. Zudem erwarten uns freudige Ereignisse in Deutschland: Eine neue Wohnung moechte bezogen und eingerichtet werden, Freunde heiraten und werden Eltern. Es gibt festliche Anlaesse und auch auf die Arbeit freuen wir uns. Wer haette geglaubt, dass wir das so mal sagen wuerdenJ !
Es heisst jetzt noch einmal durchhalten. Wir nehmen einen letzten Bus von Cusco fuer knapp 30 Std. nach Lima. Dort heisst es alles fuer den Abflug und den Transport der Raeder zu organisieren. Fahrradkisten besorgen, umpacken, Souveniers kaufen und dann geht es los. Heimat wir kommen!!!